Im Nahen Osten haben wenige Aufnahmestaaten den grössten Teil der Menschen aufgenommen, die durch die Konflikte in Syrien, dem Irak, im Jemen oder den Palästinensergebieten vertrieben wurden. Der Libanon, Jordanien und die Türkei haben mehrere Millionen Menschen bei sich aufgenommen. Rund die Hälfte davon ist minderjährig. Wir geben mit «NACH VORNE BLICKEN» einen Einblick in die Situation der Betroffenen.
Das Projekt nahm seinen Anfang mit der Projektreise im Jahr 2018 nach Jordanien. Eine Delegation von Together Human reiste zunächst ins Flüchtlingslager Za`atari im Norden des Landes und dann weiter ins Therapiezentrum Happiness Again in der Hauptstadt Amman. Auf dieser Reise setzte sich das Team von Together Human mit den vielen geflüchteten Kinder auseinander, die im Camp und im Therapiezentrum leben. Im Vorfeld wurden die Kinder gebeten, auf Zeichnungen ihre Zukunftswünsche festzuhalten. Die Ergebnisse waren beeindruckende Kunstwerke.
Eine Auswahl der Zeichnungen wird nun an der Ausstellung, die vom 11. Mai bis zum 3. Juni 2022 im Foyer des Kollegiengebäudes der Universität Basel statt findet, zu sehen sei. Als Auftakt zur Ausstellung findet am 10. Mai um 19:00 Uhr im Kollegiengebäude der Universität die Eröffnung mit dem Podiumsgespräch „Flucht und Psyche – Kinder im Nahen Osten brauchen eine Perspektive“ statt.
Um die Zeichnungen beim Ausstellungsbesuch in Ihren Kontext zu stellen, informiert ein Beigleitheft über die Hintergründe und vertieft verschiedene Themen. Weitere Informationen finden sich auch auf dieser Website zur Ausstellung, so etwa ein Gespräch mit der Layla Co-Leiterin des Happiness Again Therapiezentrums, Layla Midani al Atassi. Spezifische Führungen für Schulklassen, Studierende und Universitätsangehörige runden das Programm ab.
Mit der Ausstellung soll auf eine innovative und konstruktive Art und Weise auf die Situation von geflüchteten Kinder im Nahen Osten eingegangen und eine breite Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden. Zudem werden mögliche Wege aufgezeigt, für diese Kinder eine echte Zukunftsperspektive zu schaffen.
Gespräch mit der Co-Leiterin vom Happiness Again Center
Das Happiness Again Therapiezentrum ist seit 2014 eine der wenigen Adressen in Jordanien, wo traumatisierte Geflüchtete fachlich qualifizierte Hilfe finden. Es finanziert sich ganz über Spenden. Together Human arbeitet seit 2015 mit dem Therapienzentrum zusammen und gehört zu seinen bedeutendsten Unterstützern.
In einem online aufgezeichneten Interview, spricht Together Human-Präsident Rashid mit Layla Midani al Atassi, Co-Leiterin vom Happiness Again. Das Interview (in englischer Sprache geführt) gibt zunächst Auskunft über die generelle Situation und die Bedürfnisse von Kindern in Jordanien in einem Fluchtkontext. Danach werden die Klientinnen und Klienten des Happiness Again Centers und ihre Bedürfnisse diskutiert. Schliesslich stellt sich auch die Frage, was das Zentrum benötigt, um seine wichtigen Dienstleistungen weiterhin anbieten zu können.